Die rheinische

 

1939

-

1945

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 5

 

Kriegstagebuch 5:  1.Juli 1941 - 31. Dezember 1941

 

 

 


 

 

 

Die Gefechtsstärke der Division zum Stichtag 1. Juli 1941 betrug:[1]

 

 

 

Auszüge aus dem Kriegstagebuch von Anfang Juli 1941:

 

1.7.1941

 

II./AR 211 Offizier-Unterricht: Das Funkgerät und seine

praktische Verwendung.

Sonnig, warm.

 

...

 

   

3.7.1941

 

I./ IR 365 Geländebesprechung: Alarmierung des Btls.

und Bereitstellung zum Angriff

Sonnig, heiter.

 

...

 

   

6.7.1941

 

 

Sonntagsdienst

 

 

Morgens bewölkt,

mittags sehr warm.

 

7.7.1941

 

 

I./ IR 306 Besetzen der Aufnahmestellung.

5. und 7./ IR 365 Kompanie-Besichtigung.

2. und 3./AR 211 Batterie-Besichtigung.

Sonnig, heiter,

sehr warm.

 

...

 

   

10.7.1941

 

 

6. und 8./IR 306, 9./IR 317 Kompanie-Besichtigung

1. und 2./IR 365 Kompanie-Besichtigung

Stabsbattr. II./AR 211 und 6./AR 211 Batterie-Besichtigung

Leicht bewölkt,

etwas kühler.

 

...

 

   

12.7.1941

Ausbildung Stark bewölkt

13.7.1941

 

Sonntagsdienst

 

Morgens sonnig,

später Regen.

14.7.1941

 

 

 

 

5./IR 317, 9. und 11./IR 365 Kompanie-Besichtigung.

1./Pz.Jäg.Abt. 211 und Radfahr-Schwadron 211 Besichtigung

II./ AR 211 Offizier-Schießstunde

 

 

Starker Wind,

Dauerregen.

 

 

...

   

17.7.1941

 

 

1. und 3. /IR 317, 14./IR 317 Kompanie-Besichtigung

Radfahr-Zug IR 365 und 14./IR 365 Kompanie-Besichtigung

 

Trocken, leicht

bewölkt.

 

...

   

19.7.1941

1./IR 317 Kompanie-Besichtigung

Regnerisch trübe.

20.7.1941

Sonntagsdienst

Leicht bewölkt.

 

 

Am 22. Juli legte die Division ihren turnusmäßigen Zustandsbericht dem XXV. Armeekorps vor.[2]

Es ergab sich erneut eine Lücke in der Gefechtsstärke durch die Abgabe von Bergleuten,

insgesamt 32 Unteroffiziere und 432 Mannschaften.

Die Ausbildung in den Kompanien und Bataillonen wurde als abgeschlossen betrachtet.

Übungen im verstärkten Bataillon, sowie Übungen im Regimentsrahmen sollten im Laufe des August

die Truppe auf den Bewegungskrieg vorbereiten.

 

Am 26. Juli traf eine Anfrage des Oberkommandos des Heeres über den Zustand des Ersatzes bei

der Division ein.

Diese bezog sich auf die im Juni-Zustandsbericht der Division berichteten Mängel des Ersatzes.

Es sollten baldmöglichst nähere Einzelheiten zu den Mängeln gemeldet werden.

Am 29. Juli gab die Division daher einen Befehl an die Einheiten heraus, der genaue Unterlagen

für den beanstandeten Gesundheitszustand und die mangelhafte Ausbildung des Ersatzes einforderte.[3]

 

Daraufhin wurde dem Oberkommando am 12. 8.1941 die geforderte Meldung vorgelegt.

Darin hieß es unter anderem, das die Mängel des Ersatzes nicht in der Art der Ausbildung,

sondern vielmehr in der Kürze der Ausbildungszeit begründet lagen.

 

Am Abend des 13. August traf der Oberbefehlshaber der 7. Armee bei der Division in Quimper ein.

Er nahm am nächsten Tag an einer Bataillons-Übung des IR 365 teil.

 

Im Werturteil des Kommandeurs zum Zustandsbericht der Division vom 20.8.1941 hieß es unter anderem[4]:

Die Ausbildung der Truppe erfolgte durch Bataillons- und Abteilungsübungen,

Regiments-Rahmenübungen, sowie Geländebesprechungen.

Dies alles, soweit es die vielfältigen anderen Aufgaben der Division, wie Küstenschutz, Stellungsausbau,

Wachgestellung für Einrichtungen der Marine und Luftwaffe, sowie die geringen Brennstoffzuweisungen, zuließen.

 

Trotz aller Schwierigkeiten machte die Ausbildung der Truppe für den Bewegungskrieg Fortschritte.

 

In einem Divisionsbefehl vom 3. September 1941 wurden Teile der Division zur Ausbildung im Schießen

gegen Flugziele befohlen. [5]

Zu diesem Zweck stand der Division der Luftwaffenschießplatz Penmarch, südwestlich Quimper, vom 22. bis 27. September 1941

zur Mitbenutzung zur Verfügung.

 

Hier, stichpunktartig, weitere Aktivitäten von Anfang - Mitte September 1941:

 

4.9.1941:    Lehrübung beim I./IR 306:    Überwindung von kampfstoffverseuchtem Gelände.

5.9.1941:    Bataillons-Übung beim III./IR 365:    Einbruch und Kampf in der Tiefenzone.

...

8.9.1941:    Geländebesprechung beim III./IR 306:    Verteidigung.

9.9.1941:    I./AR 211:    Ausbildung der Offiziere am leichten und schweren MG.

10.9.1941:    Abteilungs-Lehrvorführung:    Nahsicherung der Feuer- und Protzenstellungen.

...

12.9.1941:    Bataillons-Übung beim III./IR 365:    Besetzen einer Riegelstellung und Gegenangriff.

...

16.9.1941:    Übungsschießen bei der I./AR 211:    Einsatz von Einzelgeschützen im Heckengelände.

17.9.1941:    Offizier-Unterricht bei der II./AR 211:    Vortrag eines Infanterie-Offiziers über Waffen und Einsatz einer MG-Kompanie.

18.9.1941:    Abteilungs-Übung bei der Panzerjägerabteilung und der Radfahr-Schwadron:    Kampf um eine Ortschaft.

 

In einem Befehl vom 19. September wurden Ergänzungen der Division zu den Truppenbesuchen des Oberbefehlshabers der 7. Armee, sowie

des kommandierenden Generals des Korps im Laufe des Sommers, ausgegeben.[6]

Danach sollten alle an der Küste geschaffenen Verteidigungsanlagen möglichst von See her auf Auffälligkeiten

überprüft werden.

Konnte bei Auffälligkeiten dann durch ausreichende Tarnung keine Abhilfe geschaffen werden,

sollten neue Stellungen angelegt werden.

 

Auf Befehl der Heeresgruppe gab die Division am 1. Oktober 1941 einen erneuten Befehl zur Überprüfung des

zwischen 1.4. und 30.9. eingetroffenen Ersatzes heraus.[7]

Alle Regimenter, sowie selbstständigen Bataillone und Abteilungen, sollten bis zum 9. Oktober alle ihnen unterstellten Einheiten

überprüfen und Mängel der Division melden.

 

Weitere Ereignisse von Anfang Oktober 1941:

 

2.10.1941:    Bataillons-Übung beim I./IR 365:    Kampf bei Dunkelheit.

3.10.1941:    III./IR 365:    Übungsmarsch mit Feindeinlagen und kriegsmäßigem Übernachten im Gelände.

...

7.10.1941:    Offizier-Unterricht bei der III./AR 211:    Die Abteilung auf dem Marsch.

8.10.1941:    Offiziers-Schießstunde bei der II./AR 211:    Das grobe Einschießverfahren.

9.10.1941:    Abteilungsübung bei der III./AR 211:    Angriff.

 

Am 10. Oktober wurde dem Generalkommando des XXV. Armeekorps die befohlene Meldung über den

Zustand und die Ausbildung des Ersatzes vorgelegt. [8]

 

Zur Förderung des Zusammenspiels zwischen Infanterie und Panzer-Einheiten wurden ab 14. Oktober 1941 insgesamt

3 Kompanien des II./Panzerregiment 201 zu verschiedenen Regimentern der Division verlegt.

 

Am 20. Oktober 1941 wurde ein Vorbefehl zu einer geplanten Nachrichtenübung zur Küstenverteidigung innerhalb

des XXV. Armeekorps herausgegeben.

 

Aus dem Zustandsbericht der Division vom 22.10.1941:

    *    Die Ausbildung an den zugewiesenen Panzerbüchsen war beendet.

          Panzerbüchsen-Trupps waren bei den Einheiten aufgestellt.

    *    Das Pionier-Bataillon hatte eine Bäßler-Brücke fertig gestellt und diese erprobt.

    *    Die Division hatte 611 schwere Zugpferde in den Osten abgegeben.

          Die als Ersatz zugewiesenen leichten Zugpferde waren im einem schlechten Zustand, sie brauchten

          noch Wochen besonderer Pflege, um voll einsatzfähig zu sein.[9]

 

Die vom Korps geplante Nachrichtenübung zur Küstenverteidigung fand am 23. Oktober statt.

 

Am 8. November 1941 Ausgabe eines Befehls zum Ausbau der Küstenverteidigung.[10]

Auf Befehl der Heeresgruppe D war der feldmäßige Ausbau der Küstenstellungen, sowie der

rückwärtigen Stellungen durch Betonbauten zu verstärken.

Die Festungsbaudienststelle Brest war dafür auf die Zusammenarbeit mit der Division angewiesen.

Als Baumuster galten bis auf weiters die vom Festungs-Pionierstab 21 aufgestellten Anleitungen

für den Bau feldmäßiger, splittersicherer Unterschlupfe und Schartenstände in Stampfbeton.

 

Den Kommandanten der Küstenverteidigungs-Gruppen und Unterbringungsräume wurden von der Division

am 14.11.1941 Auszüge aus den "Richtlinien des Oberbefehlshabers West für die Bekämpfung

innerer Unruhen in Belgien und Frankreich" übersandt.[11]

Danach waren die Kommandeure berechtigt und verpflichtet, wenn die Lage sofortige Maßnahmen erforderte, Befehle

zu erteilen und Truppen einzusetzen um die Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der Ordnung und Sicherheit

zu gewährleisten.

Dies auch außerhalb der sonstigen Aufgaben der Truppen.

 

Nach dem Zustandsbericht der Division vom 20.11. waren die Mannschaftsfehlstellen auf 875 gestiegen.

Nach dem weiteren Abzug der Abstellungen an Wachmannschaften, der Urlauber, sowie dem zum

Ausbau der Küstenverteidigung eingesetzten Personal verblieben den Einheiten zur Ausbildung

nur geringe Stärken.

Eine weitere Verringerung der Betriebsstoffzuweisungen stellte die Ausbildung der motorisierten

Einheiten in Frage.[12]

 

Der Schutz der Truppe gegen immer häufiger stattfindende, plötzliche Tieffliegerangriffe

machte eine ständige Abwehrbereitschaft notwendig.

In einem Befehl vom 22.11. dazu wurde bestimmt:[13]

Nach Bestimmung des ältesten Führers bei Märschen oder Übungen waren so viele MG mit scharfer Munition

einzusetzen, das ein plötzlicher Angriff wirksam abgewehrt werden konnte.

Die häufigen Angriffe auf die Bahnhöfe von Landerneau und Landivisieau machten dort den ständigen

Einsatz von je zwei MG erforderlich.

 

Das Pionier-Bataillon war für die nächsten Monate weitestgehend für die Aufgaben der Küstenbefestigung von

Wachaufgaben freizuhalten. Deshalb wurden dem Bataillon eine Kompanie des IR 365 zur

Besetzung von Küstenwachen unterstellt.

 

Am 2.12.1941 nahmen Teile der Division, zusammen mit Teilen der 205. Division auf dem Truppenübungsplatz

Coetquidan an einer Gefechtsübung mit dem Thema "Angriff nach Bereitstellung gegen Flügel" teil.

Der kommandierende General des XXV. Korps war dabei anwesend.

 

Weitere Ereignisse von Anfang Dezember 1941 aus dem Kriegstagebuch:

 

3.12.1941:    Abteilungs-Übung bei III./AR 211:    Angriff nach Bereitstellung mit Stellungswechsel.

4.12.1941:    4., 5., und 6. Batterie des Artillerieregiments:    Batterie-Schießen auf dem Truppenübungsplatz Coetquidan.

...

9.12.1941:    III./AR 211 Nachtmarsch:    Schulung der Fahrsicherheit und Marschdisziplin bei Nacht.

...

11.12.1941:    III./IR 317 Gefechtsübung:    Angriff aus der Bewegung.

...

15.12.1941:    I./IR 317 Einsatzübung:    Angriff einer verstärkten Kompanie gegen einen nördlich Lampaul gelandeten Gegner.

 

 

Am 18. Dezember 1941 traf der erste Vorbefehl über die Ablösung der Division ein.

Der Abtransport an die Ostfront sollte ab 28.12. beginnen, die Division sollte durch die 335. Division abgelöst werden.

 

Bereits am nächsten Tag trafen die ersten Vorkommandos der 335. Division im Divisions-Abschnitt ein.

 

Ebenfalls am 19. Dezember beginnend wurde die Division nun laufend mit fehlendem Gerät und Kfz,

sowie Winterausrüstung und -bekleidung ausgestattet.

Der Schlächtereizug wurde in eine motorisierte Schlächterei-Kompanie umgewandelt.

 

Ab 20. Dezember beginnend wurde das AR 211 auf  leichte Feldhaubitze 16 umbewaffnet.

Dazu wurden zwei Batterien an die 246. Division abgegeben, dagegen zwei von der 333. Division zugeführt.

Die Umbewaffnung war am 24. Dezember durchgeführt.

Fehlstellen der Division wurden durch Zuführung von Ersatz und Abgabe von anderen Divisionen bis zum Abtransport

aufgefüllt.

 

Ab 21. Dezember beginnend, wurden jeweils ein Zug einer Infanterie-Panzerjäger-Kompanie von 3,7cm-Pak

auf 5cm-Pak umbewaffnet.

 

Um 18:00 Uhr des 26.12. erfolgte die Befehlübergabe im Divisions-Abschnitt an die 335. Division,

am 28.12. waren alle Ablösungen durchgeführt.

 

Im Korpsbefehl Nr. 26 vom 30. Dezember 1941 sprach das XXV. Armeekorps der Division ihren Dank

und vollste Anerkennung aus, verbunden mit dem Wunsch, die der Division nunmehr bevorstehenden

neuen Aufgaben zu meistern.[14]

 

Der ursprünglich für den 29.12. geplante, später auf den 14. Januar 1942 verschobene Abtransport

der Division wurde am 31.12.1941 auf den 4.1.1942 vorverlegt.

 

Die Division entsandte noch am gleichen Tag einen Verbindungsoffizier zur Transport-Kommandatur

Paris-West zur Festlegung der endgültigen Transportfolge.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ENDE des Kriegstagebuchs Nr. 6

 

 

 

Stand: 05. November 2011

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[1] Aus den Anlagen zum KTB, undatiert.

[2] Anlage 2 vom 22.7.1941

[3] Anlage 8 vom 29.7.1941

[4] Anlage 13 vom 20.8.1941

[5] Anlage 14 vom 3.9.1941

[6] Anlage 15 vom 19.9.1941

[7] Anlage 24 vom 1.10.1941

[8] Anlage 25 vom 10.10.1941

[9] Anlage 29 vom 22.10.1941

[10] Anlage 37 vom 8.11.1941

[11] Anlage 42 vom 14.11.1941

[12] Anlage 45 vom 15.11.1941

[13] Anlage 46 vom 22.11.1941

[14] Anlage 54 vom 30.12.1941